17. SSW (Schwangerschaftswoche)
Wenn Dich in nächster Zeit jemand fragt, ob Du schwanger bist, dann kannst Du jetzt antworten "Ja, im fünften Monat!" So weit bist Du nämlich ab dieser 17. SSW. Und die Frage wird vermutlich relativ bald aufkommen, denn Dein Baby beansprucht Tag für Tag mehr Platz in der Gebärmutter und diese somit in Deinem Bauch. Deine brandneuen Rundungen sind daher kaum mehr zu verbergen. Die näher rückende Halbzeit Deiner Schwangerschaft bringt zwei, drei kleinere Begleiterscheinungen mit. Welche Themen in Schwangerschaftswoche 17 (SSW) aktuell sind, erfährst Du hier:
Dein Baby in der 17. Schwangerschaftswoche
Es ist Birnensaison! Zumindest in Deinem Bauch bzw. Deiner Gebärmutter. Dein Baby wächst in dieser Woche zu einer Größe von etwa 12 cm heran und erreicht ein Gewicht von bis zu 140 Gramm. Das entspricht in etwa den Maßen des leckeren Obstes.
In der 17. Schwangerschaftswoche beginnt das Depotfett anzusetzen (beim Baby, nicht bei Dir). Bisher ist es Aufgabe des Fruchtwassers, die Körpertemperatur des Fötus zu regeln. Da Fett nicht nur Energielieferant ist, sondern auch eine Isolierschicht bildet, wird es diese Funktion bald übernehmen. Kannst Du den knuffigen Babyspeck schon vor Deinem inneren Auge sehen? So süß.
Die Knochen Deines Babys sind noch sehr lange elastisch und nachgiebig. Ein bisschen härter werden sie ab der 17. SSW aber schon. Zusätzlich wachsen die Arme und Beine in die Länge.
Außerdem bei Deinem Baby in der 17. Woche in Ausbildung: Das Immunsystem. Auch die Geschlechtsorgane des Fötus nehmen eindeutige Züge an und können beim Ultraschall meist ganz gut erkannt werden, wenn sich Dein Baby nicht gerade schüchtern wegdreht.
Die Nabelschnur wollen wir auch nicht unter den Tisch fallen lassen. Sie wächst ebenso wie alles andere und erreicht am Ende eine Länge von ungefähr 50-60 cm. Die Breite wird ca. 1,5 cm betragen. Oft wird den nervenstarken Papas nach der Geburt angeboten, die Nabelschnur zu durchtrennen.
Die Grundpfeiler Deines Babys stehen in der 17. Schwangerschaftswoche also. Fortan wird gewachsen, gereift und an Details gewerkelt.
So geht es Dir in SSW 17
In dieser SSW schiebst Du möglicherweise schon eine kleine Kugel vor Dir her. Nicht nur Dein Kind, sondern auch die Plazenta wächst - ihr Volumen entspricht jetzt in etwa dem des Babys. Zwei Birnen brauchen Platz in der Gebärmutter - und das lässt sich mittlerweile auch äußerlich kaum mehr verleugnen.
Wenn Schwangere angespannt oder gestresst sind, dann kann es vorkommen, dass der Bauch hart wird. Grundsätzlich musst Du Dir keine Sorgen um Dein Baby machen - was Du aber definitiv machen solltest, ist eine Pause. Und zwar nicht dann, wenn nur noch schnell dies und jenes erledigt ist, sondern jetzt! Bei zusätzlich auftretenden Schmerzen lass die Ursache bitte ärztlich abklären oder wende Dich an Deine Hebamme.
Wenn Du schon ein Kind hast, dem Du hinterher laufen musst, dann kommst Du wahrscheinlich schon ein bisschen aus der Puste. Ansonsten bist Du in der 17. Schwangerschaftswoche noch ganz frisch und fröhlich.
Mögliche Begleiterscheinungen...
Der Östrogenspiegel steigt in der Schwangerschaft, wodurch unter anderem die Produktion von Melanin angeregt wird. Dadurch werden manche Stellen Deiner Haut dunkler und es bilden sich beispielsweise Pigmentflecken, Sommersprossen und Leberflecken. Zusätzlich können Deine Brustwarzen und die Vorhöfe dunkler werden. Einige Frauen bekommen eine dunkle Linie, die sogenannte Linea negra, die längs am Bauch verläuft.
Wenn Du unsere Artikel immer aufmerksam gelesen hat, dann weißt Du in SSW 17 bereits, dass Schwangere ein erhöhtes Blutvolumen haben. Eine Folge davon kann vermehrtes Schwitzen sein. Dadurch gehen Deinem Körper schneller Mineralstoffe verloren. Dazu gehören beispielsweise Jod und Kalzium.
Kommen wir zu etwas eher Unerfreulichem: Hämorrhoiden. Hierbei handelt es sich um eine Schwellung an einer ganz besonders ungünstigen Stelle, nämlich zwischen dem Schließmuskel des Afters und dem Enddarm. Brennen, Juckreiz und Schmerzen sind die unangenehmen Symptome.
...und was dagegen hilft
Gegen die Auswirkungen von Melanin kannst Du nichts unternehmen. Abwarten, Tee trinken und Sommersprossen zählen, ist hier die Devise. Die allermeisten Verdunkelungen der Haut verschwinden in den Wochen nach der Geburt von allein wieder (nicht sofort, aber bald).
Da Du wöchentlich von uns daran erinnert wirst, hast Du es Dir bis zu dieser SSW natürlich längst zur Gewohnheit gemacht, ausreichend zu trinken. Das ist ein wirksamer Helfer gegen schweißflutbedingte Mängel. Jod wird in der Schwangerschaft ohnehin supplementiert. Deinen Kalziumbedarf kannst Du mit Milchprodukten sowie mit einigen Gemüsesorten decken.
Sollten Dir Hämorrhoiden das Leben schwer machen, dann nehme Sitzbäder. In der Apotheke gibt es außerdem wirksame Salben dagegen. Bewegung und Flüssigkeitszufuhr sind - wie immer - unabdingbar. Neben genetischer Veranlagung sind hier nämlich auch häufige Verstopfungen die Bösewichte, die für das ganze Drama sorgen.
Thema der Woche
Für die Bildung von roten Blutkörperchen benötigt der Körper Eisen. Die sogenannte Anämie gehört zu den häufigsten Mangelerscheinungen. Vor allem Frauen leiden oft darunter, denn durch den allseits bekannten monatlichen Blutverlust ist der Bedarf entsprechend erhöht.
In der Schwangerschaft steigt dieser sogar auf das bis zu Vierfache an. Wenn Du nicht ausreichend mit Eisen versorgt bist, dann kann sich das durch Symptome wie Müdigkeit, Kopfschmerzen, Blässe, Schlappheit und Appetit- sowie Schlaflosigkeit äußern.
Glücklicherweise kann dieser Entwicklung anhand der Ernährung vorgebeugt werden. Wer Leber nicht ganz oben auf der Liste der liebsten Speisen hat, der kann auf Hülsenfrüchte, grünes Gemüse und Quinoa oder Amaranth zurückgreifen. Sollte das nicht ausreichen, dann kannst Du in der Schwangerschaft zusätzlich Eisen zuführen. Allerdings nicht, ohne vorher Deinen Arzt zu fragen! Ein Überschuss an Eisen ist für Dich und Dein Kind nämlich gesundheitlich genauso ungünstig wie ein Mangel.
Tipp für die 17. SSW
Damit sich Deine Muskeln entspannen können, benötigen sie Magnesium. Wie wir oben bereits festgestellt haben, kommt es in der Schwangerschaft vermehrt zu Schwitzen und Harndrang, wodurch allerhand an Mineralstoffen verloren geht.
Wenn Du des nächtens von den ersten unangenehmen Wadenkrämpfen geweckt wirst, dann kann das ein Hinweis auf Magnesiummangel sein. Dein Arzt oder Deine Hebamme sollten ein Auge drauf werfen - bei Bedarf wirst Du ein entsprechendes Nahrungsergänzungsmittel bekommen.
To Do in der 17. SSW
Der Weg zu Deinen Füßen wird Dir ab dieser SSW langsam von Deinem Bäuchlein versperrt. Solltest Du die dort befindlichen Nägel gern in voller Farbenpracht erstrahlen sehen (solange Du sie noch sehen kannst), dann könnte das durch diese Entwicklung in Bälde ein umständliches Unterfangen werden.
Was ist also zu tun? Richtig: Einen Termin für eine Pediküre ausmachen. Klar kannst Du Deinen Körper auch selbst akrobatisch verrenken - Du kannst es Dir bis zur Geburt Deines Babys aber auch einfach mal gut gehen lassen und mitunter etwas unterstützte selfcare im Kalender stehen haben.
Must-have ab der 17. SSW
Von allen Investitionen wird sich eine besonders lohnen: Ein Gymnastikball kommt in der Schwangerschaft, während der Geburt und hinterher beim Baby-irgendwie-zum-Schlafen-bringen zum Einsatz. Aktuell, in der 17. Schwangerschaftswoche, entlastet er den Rücken und trainiert den Beckenboden. Dadurch werden einige Beschwerden gemindert.
Wenn Du länger sitzen musst, dann kannst Du Dir so Erleichterung verschaffen und gleichzeitig einer belastungsbedingten möglichen Inkontinenz vorbeugen. Außerdem kannst Du den Ball für verschiedene Übungen verwenden (subtiler Reminder, mit Schwangerschaftsgymnastik zu beginnen). Der Gymnastikball von Bodymate sticht hier durch besonders gute Bewertungen und einen Testsieg hervor.
Was in der 17. SSW sonst noch wichtig ist
Je höher die Zahl der SSW steigt, desto häufiger wirst Du Dir Gedanken über die Geburt Deines Kindes machen. Dabei kann es hilfreich sein, zu wissen, wie der Ort des Geschehens aussieht. Je nachdem, für welche Art der Geburt Du Dich entscheidest, kommt für Dich möglicherweise eine Kreißsaalführung infrage. Du solltest das Angebot bald mal abchecken, damit Du auf jeden Fall daran teilnehmen kannst.
Die veränderte Körperhaltung in der Schwangerschaft sowie das steigende Gewicht spüren viele Frauen in den kommenden Wochen im Rücken. Gute Schuhe und regelmäßige Übungen helfen gegen die Beschwerden. Egal ob online oder real life: Schwangerschafts-Gymnastik sollte ab der 17. Schwangerschaftswoche einen festen Platz in Deinem Terminkalender bekommen.
Ratschlag an Deinen Partner
Geburtsvorbereitungskurse sind nichts für Dich? Überlege Dir das nochmal. Zwar ist eine Geburt ein natürlicher Vorgang, der in jeder Sekunde auf der ganzen Welt stattfindet. Für Dich ist es aber eventuell das erste Mal, dass Du hautnah dabei bist. Und das kann Dich schon mal aus der ein oder anderen Socke hauen.
Wer aber bestimmt gar keine Socken mehr anhaben wird, ist Deine Partnerin. Sie wird jede Menge Unterstützung und Motivation brauchen, und zwar von Dir. Wie Du am hilfreichsten für sie da sein kannst, lässt Du dir am besten von jemandem sagen, der es wissen muss: Nämlich von der Leiterin des Geburtsvorbereitungskurses. Meist ist sie selbst Hebamme und hat den ein oder anderen Tipp für Dich.
Für Geschwisterkinder
Wie fühlt es sich für Kinder an, wenn plötzlich noch ein Baby da ist? Wenn von einem Tag auf den anderen Mama und Papa geteilt werden müssen? Vielleicht hast Du schon einmal folgenden Vergleich gehört:
Stell Dir vor, Dein Mann kommt eines Nachmittags nach Hause; an seiner Seite hat er eine Frau, die Du noch nie gesehen hast. "Das ist die Agathe", sagt Dein Mann. "Ich hab Dir in den letzten Monaten öfters von ihr erzählt. Also ein bisschen kennst Du sie quasi schon." Du bist überrascht und irgendwie überrumpelt. Dein Mann fährt fort: "Also die Agathe wohnt jetzt auch bei uns. Keine Sorge, ich liebe euch beide gleich! Ihr werdet euch gut verstehen, da bin ich mir sicher."
Die Situation ist Dir noch immer ein bisschen zu viel, auch wenn Agathe ganz nett wirkt. Dein Mann erzählt unbeirrt weiter: "Also Du musst jetzt eben Dein Zimmer mit Agathe teilen, weil wir haben ja nicht so viel Platz. Bestimmt kann sie ein paar alte Sachen von Dir haben, oder? Die meisten brauchst Du ja gar nicht mehr, die sind Dir eh zu klein." Und so geht es immer weiter, bis Agathe gefühlt jeden Zentimeter des Hauses und vor allem Deines Mannes eingenommen hat und es Dir so vorkommt, als wärst Du hier eigentlich gar nicht mehr so wichtig.
Anhand dieser kleinen Geschichte kannst Du Dir vielleicht ein paar Gedanken dazu machen, wie Du Deinen Kindern eure kleine Babyagathe vorstellen möchtest, wenn sie endlich da ist.
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
Ein sehr vorsichtiges Stupsen Deines Babys kannst Du in diesem Monat vielleicht schon wahrnehmen.
Das ist kaum allgemeingültig für alle Schwangeren zu beantworten. Der Umfang hängt ab von Deiner Ausgangsfigur, wie trainiert Du bist, von Deinem Bindegewebe, der Größe Deines Kindes und der Anzahl Deiner Schwangerschaften.
Eigentlich alles. Dein Baby ist quasi ein Minimensch und dementsprechend kannst Du mit etwas Glück (und einem guten Ultraschallgerät) bereits richtig viele Details erkennen.
Einen schmerzfrei harten Bauch spüren Schwangere häufig. In diesem Fall bitte Zeit für eine Pause nehmen. Sobald Schmerzen dazukommen, bitte zum Arzt gehen.
Meist bis zu etwa 5 kg.
Tendenziell eher in einer späteren SSW, je nach Veranlagung aber auch früher.
Trinken, bewegen, beim Toilettengang entspannen.
Zu den ersten Symptomen gehören beispielsweise Gelenkschmerzen und auffällige Leberwerte. Langfristig kann es zu Schädigungen des Herzens, der Leber und der Gefäße kommen.
Eine dunkle Linie, die sich bei einigen Schwangeren entwickelt. Nach der Geburt Deines Kindes beginnt sie bald von selbst zu verblassen.